Die Liquidsteuer und ihre Auswirkungen

Lars Händel
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Die Liquidsteuer und ihre Auswirkungen - Alles über die Liquidsteuer in Deutschland 2022-23

Die Liquidsteuer und ihre Auswirkungen in Deutschland

2020 wird uns lange in Erinnerung bleiben. Nicht nur wegen eines Virus. Sondern wegen der drohenden Liquidsteuer, die damals noch ein ungefährlicher Gesetzesentwurf war. Mittlerweile trifft uns die Realität knüppelhart. Denn die Preiserhöhung umfasst alle Flüssigkeiten, die für E-Zigaretten verwendet werden können. Unabhängig vom Nikotingehalt, dafür gekoppelt an das Volumen. Somit werden auch Aromen und Basen Opfer der Liquid Steuer.

Liquidsteuer vs. Nikotinsteuer

Anfangs klang alles noch mehr oder weniger harmlos. Gekoppelt an den Nikotingehalt würde eine Steuer sogar Sinn ergeben, da sie das Aufhören mit der E-Zigarette fördern könnte. Diese „Nikotinsteuer“ ist aber mittlerweile vom Tisch, da sie wirklich nur nikotinhaltige Flüssigkeiten betroffen hätte. Die Liquidsteuer als Begriff ist nun leider zutreffender und wird uns noch vor Herausforderungen stellen.

Liquid Steuer – was uns noch erwarten wird

Am 01.01.2022 trat die erste Stufe Liquidsteuer im Zuge der Modernisierung des Tabaksteuergesetzes (TabStMog) in Kraft. Trotz vieler Proteste, trotz guter Argumente. Und obwohl die E-Zigarette eine wenig schädlichere Alternative zur Tabakzigarette darstellt. Einzig die Hardware wie Verdampfer, Akkuträger, Akkus und Coils sollen von der Preiserhöhung durch die Liquid Steuer ausgenommen bleiben – vorerst. Gleichwohl wird Dampfen teurer werden. Denn 2022 war erst der Anfang.

Noch können vor dem 01.07.2022 produzierte Flüssigkeiten steuerfrei abverkauft werden. Diese Übergangsfrist läuft bis 13.02.2023. Danach dürfen nur mehr Liquids, Aromen und Co. in den Läden und Onlineshops stehen, die auch eine Steuerbanderole tragen und somit deutlich teurer sind.

Ursprünglich sollte der Nikotingehalt im Liquid als Bemessungsgrundlage dienen. Dieser Plan wurde leider verworfen. Nun stehen wir vor einer volumenbasierten Liquidsteuer, die alle Flüssigkeiten betrifft. Das bedeutet: Pro ml werden bis zu 32 Cent Aufschlag erwartet. Die Erhöhung erfolgt schrittweise bis 2026. Kaufst du in unserem Onlineshop nun ein herkömmliches Fertigliquid mit 10 ml, wird die Preisentwicklung wie folgt aussehen:

  • Ab 01.07.2022 – 0,16 €/ml – Nettopreis + 1,60 Euro
  • Ab Januar 2024 – 0,20 €/ml – Nettopreis + 2,00 Euro
  • Ab Januar 2025 – 0,26 €/ml Nettopreis + 2,60 Euro
  • Ab Januar 2026 – 0,32 €/ml Nettopreis + 3,60 Euro

Was bisher noch nicht berücksichtigt wurde: Obendrauf kommen noch 19 % Mehrwertsteuer. Die eigentliche Erhöhung ist also noch ein wenig mehr. Ab 2026 werden fertige Liquids rund doppelt so teuer wie bisher.

Tipp: Noch hast du bis 13.02.2023 Zeit, dich mit Abverkaufsware einzudecken. Hier findest du unsere fertigen Liquids in leckeren Geschmacksrichtungen und mit unterschiedlichem Nikotingehalt!

Auch Selbermischer kommen an der Liquid Steuer nicht vorbei

Noch kurioser stellt sich das Bild bei den Komponenten zum Selbermischen dar. Ein Liter Base war bisher um rund 10 Euro zu haben. Mit Steuerbanderole kostet derselbe Liter ab 2022 160 Euro und ab 2026 320 Euro – ohne MwSt. Die Zukunft für diese Gebinde sieht also düster aus. Kleinere Abfüllungen bedeuten mehr Aufwand für die Hersteller, ein Plus an Energiekosten und selbstverständlich auch zusätzlichen Plastikmüll. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt …

Doch dabei bleibt es nicht. Am 19.08.2021 einigten sich die Grenzzolldirektion, das BfTG und das Bundesfinanzministerium darauf, dass auch Rohstoffe wie PG (Propylenglykol) und VG (Vegetable Glycerin) nicht von der Liquidsteuer ausgenommen werden. Allerdings nur, wenn sie in einem Dampfershop verkauft werden. Ein steuerfreier Bezug aus dem Chemiefachhandel oder Baumärkten ist zwar legal. Aber nur, wenn du die Komponenten nicht zum Dampfen verwendest. Dadurch würdest du dich der Steuerhinterziehung strafbar machen.

Bunkern? Ja, aber richtig!

Bereits 2016 schlugen dank der TPD2 und dem Verbot großer nikotinhaltiger Gebinde die Wogen hoch. Bunkern war angesagt und die Läden waren schneller leer, als das Gesetz in Kraft treten konnte. Auch bei dieser Liquid Steuer Erhöhung solltest du die Gelegenheit nutzen und deine Vorräte auffüllen. Denn wer mit Köpfchen bunkert, wird lange etwas davon haben. Fertige Liquids, Basen, Nikotin Shots und Aromen tragen zwar alle ein Mindesthaltbarkeitsdatum. Aber bei richtiger Lagerung lassen sich die Komponenten weit darüber hinaus verwenden.

Wichtig ist eine dunkle und kühle Lagerung. Ein Keller oder ein eigener Kühlschrank bietet sich hervorragend an. Solange kein Sauerstoff mit den Flüssigkeiten in Kontakt kommt, sind sie beinahe unbegrenzt haltbar. Lediglich der Geschmack kann etwas leiden. Wirklich ungenießbar werden Liquids aber nur selten.

Angebrochene Fläschchen solltest du allerdings rasch aufbrauchen. Verwende immer sauberes Werkzeug und Kanülen, wenn du aus größeren Gebinden etwas entnimmst. Dadurch vermeidest du Kontaminationen, die ebenfalls die Haltbarkeit herabsetzen. Vor Gebrauch reicht ein einfacher Check. Halte die betroffene Flüssigkeit gegen das Licht. Erkennst du eine Trübung oder erscheint das Liquid milchig? Dann solltest du des entsorgen, denn beides sind deutliche Anzeichen für eine Verunreinigung. Simples Schnuppern an einem geöffneten Fläschchen wird dir auch schnell dabei helfen, die Spreu vom Weizen zu trennen.

Quo vadis, Liquidsteuer?

Was 2016 passiert ist, wird auch in den nächsten Jahren weitergehen. Der Markt wird sich verändern. Die Liquid Steuer wird das Dampfverhalten beeinflussen. Das Backendampfen wird einen Aufschwung erleben, da diese Geräte weit weniger Liquid benötigen. Viele kleinere Aromenhersteller werden verschwinden, weil sie sich die teure Produktion nicht mehr leisten können. Außerdem wird:

  • Selbermischen dennoch günstiger bleiben, als dauerhaft fertige Liquids zu dampfen.
  • Es bald keine Literbasen mehr zu kaufen geben.
  • Lungendampfen zum Luxus degradiert, da sich niemand mehr die hohen Kosten für den starken Liquidverbrauch leisten kann oder will.
  • Viele Shops werden der finanziellen Belastung nicht standhalten.

Warum es keine gute Idee ist, die Liquidsteuer umgehen zu wollen!

Derzeit gilt die Liquid Steuer Erhöhung nur für Deutschland. Alle anderen europäischen Länder sind preislich noch im gelobten Land. Warum also nicht einfach Liquids, Basen und Co. im Ausland ordern und sparen? Das ist keine gute Idee, denn der Zoll hat da noch ein Wörtchen mitzureden. Denn bei Onlinebestellungen gibt es keine Freimengen. Das bedeutet: Jedes Fläschchen muss beim Zoll angezeigt und nachversteuert werden. Der Aufwand lohnt sich also nicht.

Doch wie sieht es mit Mitbringseln aus dem Urlaub aus? Derzeit liegt die zollfreie Grenze bei 1 Liter Mischkomponenten und Fertigliquids oder zehn Kleinverpackungen. Alles darüber musst du ebenfalls deklarieren, ansonsten droht dir eine Strafe.

Außerdem müssen wir in diesen Zeiten zusammenhalten. Sonst wird es bald danke der Liquid Steuer Erhöhung keine Shops mehr geben, wo du dein Dampferzubehör schnell und unkompliziert bestellen kannst.

E-Zigarette vs. Tabak – lohnt sich der Umstieg auch mit der Liquidsteuer?

Die Stimmung in der Dampfer Community ist dementsprechend durchwachsen. Während die einen positiv bleiben und Lösungen suchen, verlieren sich die anderen in negativen Kommentaren: Niemand wird mehr umsteigen. Es wird wieder mehr Raucher geben. Die E-Zigarette wird unattraktiv. Wirklich?

Was passieren wird und muss? Die E-Zigarette wird wieder als das gesehen, was sie ursprünglich auch sein sollte – ein reiner Rauchersatz und Alternativprodukt. Das bedeutet: Es wird nach Verbrauch gekauft und nicht, weil ein bestimmtes Produkt gerade angesagt ist. Dadurch lässt sich auch ein ungefährer Vergleich mit der Tabakzigarette anstellen.

Mal angenommen, ein Raucher benötigt 20 Zigaretten pro Tag. Dieser kommt mit einem fertigen Liquid mit 20 mg/ml Nikotin rund 2 – 3 Tage aus. Wenn dieses Fläschchen nun 6 – 8 Euro kostet, ist dies immer noch preiswerter gegenüber herkömmlichem Tabak. Außerdem wird vielen Ex-Rauchern die Tendenz zur weniger schädlichen Alternative zunehmend wichtiger. Und wer sich einmal an den vielfältigen und angenehmen Geschmack der E-Zigarette gewöhnt hat, den wird auch eine Liquid Steuer nicht vom Dampfen abhalten.

Mal abgesehen davon, werden auch andere Rauchprodukte stetig teurer. So sind auch die beliebten Tabakerhitzer sowie Pfeifentabak oder auch Shishatabak nicht von der Preissteigerung ausgenommen.

Fazit: Die Liquid Steuer Erhöhung muss kein Weltuntergang sein

Mal ehrlich: Niemand war heiß auf diese Veränderung. Auch wir vom E-Zigarettenkönig würden uns wünschen, dass alles beim Alten bleiben könnte. Doch wir müssen flexibel sein und uns an die Entwicklung anpassen. Gerne unterstützen wir dich als unseren Kunden, wo wir können. Nutze unsere steuerfreien Flüssigkeiten, solange wir sie noch verkaufen dürfen - nutze trotzdem auch in Zukunft für dein Lieblingsliquid unsere attraktiven Mengenstaffelungen zum Sparen. B

ei Fragen stehen wir dir selbstverständlich zur Verfügung. Eine kurze Nachricht per Mail / Kontaktformular genügt! Solange die Community zusammenhält, muss die Liquidsteuer kein Weltuntergang sein.

Wir freuen uns darauf, dich weiterhin in unserem Shop begrüßen zu dürfen!

Dein eZigarettenkoenig